beba! — getränke-kultur aus aller welt

user-experience- & interface-design, research & analysis, branding, motion design

Das Wort »beba« ist spanisch und bedeutet so viel wie: »Möge er/sie trinken!« Die mobile App möchte Menschen, die gerne verschiedenste Getränke trinken und es lieben Neues auszuprobieren, eine Plattform bieten, auf der sie angeleitet werden neue Rezepte auszuprobieren, eigene Kreationen zu teilen sowie sich im Bereich Bar-Keeping weiterzubilden. Sie möchte ihnen das Gefühl geben ein talentierter Bartender (m/w/d) zu sein, damit sie ihre Gäste überraschen und mit einem genussvollen Getränk verwöhnen können. Im Folgenden wird der komplette Entstehungsprozess der App aufgezeigt.

problem statement

Nutzende finden Genuss extrem wichtig in ihrem Leben und schätzen sich selbst auch meistens als experimentierfreudig und neugierig ein, probieren jedoch trotzdem nur ab und zu ein neues Getränk aus. Somit bleibt ihnen viel geschmackliche Vielfalt im Leben verwehrt. Beim Bewirten anderer wird oft auf Standard-Getränke zurückgegriffen, da Ideen, etwas Neues auszuprobieren, auf die Schnelle fehlen.

how-might-we-frage

Wie kann ich Menschen inspirieren und ermutigen neue Getränke auszuprobieren, damit sie Freunde (und auch sich selbst!) mit abwechslungsreichen Kreationen begeistern und mehr Genuss erleben können?

secondary research

Ich begab mich auf Recherche. Zunächst analysierte ich den Markt der Getränke-Apps, wobei hervorzuheben ist, dass die meisten davon Cocktail-Apps sind. Es gibt einige »Stay-Hydrated«- oder Water-Drink-Tracker-Apps. Interessant war, dass es sowohl Apps gab, die die Leute zum Alkohol-Trinken anstifteten (z.B. Beer Buddy) als auch welche, die Menschen dabei helfen wollten trocken zu werden (Drinker’s Helper: »We help people cut back or quit drinking«). Außerdem waren da noch Apps, mit denen man neue Bars in der Umgebung ausfindig machen konnte sowie Apps, mithilfe derer Nutzende den Anschein erwecken konnten, er trinke aus seinem Smartphone. Die Ernsthaftigkeit solcher Apps ist zumindest in Frage zu stellen.

Weiterhin stellte sich heraus, dass Nutzende es positiv bewerteten, wenn eine App Spaß machte, viele Bilder beinhaltete, eine Entdecken-Funktion sowie eine Such-Funktion hatte, bei der Rezepte auf Basis eingegebener Zutaten heraus gesucht wurden.Es stellte sich heraus, dass Nutzende es positiv bewerteten, wenn eine App Spaß machte, viele Bilder beinhaltete, eine Entdecken-Funktion sowie eine Such-Funktion hatte, bei der Rezepte auf Basis eingegebener Zutaten heraus gesucht wurden.

primary research

quantitative & qualitative research

Im Anschluss führte ich quantitativen Research in Form einer Online-Umfrage sowie qualitativen Research in Form von Interviews durch. An der Umfrage nahmen 50 Leute im Alter von 20 – 60 Jahren mit den unterschiedlichsten Chratakten teil. Erkenntnisse waren beispielsweise, dass der Hälfte aller Teilnehmenden Genuss sehr wichtig war; etwa ein Drittel gab sogar an, Genuss sei für sie »alles«. Außerdem war ein steigendes Interesse an anti-alkoholischen Getränken durch alle Altersklassen hindurch zu verzeichnen. Gerade Leute über 30 gaben an im Alltag fast nur noch Wasser zu trinken. Wenn sie ausgehen, würden andere Getränke – vor allem mit Alkohol – jedoch weiterhin eine wesentliche Rolle spielen. Für viele Teilnehmenden war die Gemeinschaft beim Trinken ein wichtiger Aspekt.
Die Umfrage ergab beispielsweise, dass 78 % der Befragten zu besonderen Anlässen am liebsten Wein oder Sekt trinken, 47 % Longdrinks, 44 % Cocktails, 44 % Bier, 16 % Limonaden oder Fruchtsäfte und 16 % Kaffee oder Tee.
20 der Befragten, also 44 %, bewirten gerne Gäste bzw. Freunde bei sich zu Hause; 15 Personen, also 33 %, sogar sehr gerne; nur eine Person bewirtet extrem ungerne Gäste.
Die meisten Teilnehmenden probieren ab und zu mal ein neues Getränk aus, 27 % trinken oft unterschiedlichste Getränke, 9 % lieben es so sehr neue Getränke auszuprobieren, dass sie manchmal "blind" von der Karte bestellen und 7 % trinken meistens das gleiche.

pain points

Viele Menschen haben Schwierigkeiten, neue Getränkeideen zu entwickeln, besonders, wenn sie versuchen, zu Hause Getränke zu mischen. Ein häufiges Problem ist das Fehlen bestimmter Zutaten, die für bestimmte Getränke benötigt werden, oder Schwierigkeiten bei der Organisation der benötigten Zutaten im Allgemeinen. Manchmal ist man einfach zu faul, einkaufen zu gehen, oder es gibt zu wenige Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Ein weiteres Problem ist, dass die Zutaten oft teuer sein können und es die Befürchtung gibt, dass die Zutaten schlecht werden, wenn sie nicht rechtzeitig verwendet werden.

Auch die Unsicherheit beim Experimentieren mit neuen Zutaten kann abschreckend sein, ebenso wie das Fehlen von Gelegenheiten, neue Getränke auszuprobieren. Manchmal ist es auch einfach überfordernd, da es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, und es kann Unsicherheit darüber bestehen, welche Getränke am besten zu bestimmten Speisen passen.
Ein weiteres häufiges Problem ist die Schwierigkeit, die richtigen Mengenverhältnisse einzuschätzen, besonders wenn man für viele Gäste Getränke zubereitet. Dies kann zu viel Aufwand und Chaos in der Küche führen. Hinzu kommt, dass viele Menschen nicht das nötige Equipment haben, um bestimmte Getränke zuzubereiten. Zudem fehlt oft die Zeit oder die Geduld, um sich mit der Zubereitung komplexer Getränke auseinanderzusetzen.

key takeaways

Erkenntnisse waren weiterhin: Das Getränkemischen zu Hause darf nicht zu lange dauern, es bedarf einer genauen Anleitung und muss auf individuellen Bedürfnissen basieren. Es herrscht generell bei einigen Interesse daran sich Bartender-Fachwissen anzueignen, allerdings sollte dieses in Häppchen bereitgestellt werden, alles andere dauert zu lange. Es sollte, wenn, dann in Form von spannenden Geschichten oder auf unterhaltsame Weise, z.B. als Fun Facts dargestellt werden.

user needs

Nutzende haben klare Bedürfnisse und Erwartungen an unsere Plattform. Sie wünschen sich Übersichtlichkeit, um sich schnell zurechtzufinden und die gesuchten Informationen einfach finden zu können. Ein ansprechendes Design ist ebenfalls wichtig, da es die Nutzung der Plattform angenehmer und ansprechender macht. Die Plattform sollte intuitiv zu bedienen sein, um ein müheloses Navigieren zu ermöglichen.

Nutzende legen außerdem Wert auf Verständlichkeit. Sie möchten die Informationen und Anweisungen ohne Schwierigkeiten verstehen können. Ein großes Sortiment ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, da sie eine Vielzahl von Optionen und Möglichkeiten zur Auswahl haben möchten.

Detaillierte Beschreibungen sind für Nutzende essentiell, um ein klares Verständnis von den verschiedenen Getränken und deren Zubereitung zu bekommen. Abwechslungsreiche Rezepte sind ebenfalls gewünscht, damit immer neue und interessante Getränke ausprobiert werden können. Einfache Rezepte sind besonders wichtig, da Nutzende nicht viel Zeit und Mühe in die Zubereitung der Getränke investieren möchten. Schließlich sind Bilder zu den Zutaten sehr hilfreich, um den Benutzern eine visuelle Vorstellung von den Zutaten und dem fertigen Getränk zu geben.

user persona

Nach diesen Erkenntnissen wurden drei User Personae erschaffen. Eine davon ist Georgina Martini. Georgina ist 24, Medizin-Studentin aus Bremen, sehr ordentlich und strukturiert und Mitglied im Krimi-Buch-Club. Sie möchte gerne Ärztin werden und später ihre eigene Praxis eröffnen. Sie spielt gerne Volleyball, mag keine Haustiere, trinkt gerne Aperol Spritz, aber auch Martini Peach beim Feiern. Sie mag und braucht Routinen, hat ihren Haushalt sehr gut im Griff, versucht sich gesund zu ernähren und viel selbst zu kochen. In ihrem Stadtteil organisiert sie das monatliche Blutspenden.

Eine Interesse von ihr ist der Fußball. Ihr Vater ist bekennender SV-Werder-Bremen-Fan und Dauerkartenbesitzer. Außerdem macht sie regelmäßig Yoga (nach Abschließen des Staats-Examens überlegt sie eine Yoga-Lehrer-Ausbildung zu machen). Neben dem Buch-Club ist auch das Fechten ihr Hobby.

Einflüsse sind ihr beiden sehr guten Freundinnen, die auch mit ihr studieren, Kommilitonen sowie Professoren. Sie ist sehr in der »Medizin-Studiums-Bubble« gefangen; gelegentlich bekommt sie anderen Input im Buch-Club. Dorthin geht sie immer dienstags um 19 Uhr. Es gibt dort einen gut aussehenden norwegischen Buchhändler …

Ihre Motivation ist es, eine gewissenhafte Ärztin zu werden, einmal in einem schönen Haus mit Garten etwas ländlicher zu wohnen und ein abwechslungsreiches Leben zu führen, in dem sie sich alles leisten kann. Zunächst möchte sie ihr Studium erfolgreich beenden um danach eine vier-monatige Auszeit in Botswana zu nehmen und ihre zu Tante besuchen, die vor 30 Jahren dorthin ausgewandert ist.

Georgina ist vielleicht ein wenig zu perfektionistisch und kann die Kontrolle nicht so gut abgeben. Auch kann sie nicht so gut mit sich alleine sein und sie würde gerne besser schreiben können. Einen Ausgleich zu den teils trockenen Inhalten im Studium sucht sie im Genuss und Sinneserleben. Sie hat ein überdurchschnittlich hohes Aktivitäts-Level (körperlich und geistig). Ein gesunder Lifestyle ist eine Erwartung, die sie stets an sich selbst hat.


user story

»als neugieriger mensch möchte ich dazu ermutigt werden neue getränke auszuprobieren, damit ich mehr genuss erlebe und freunde mit abwechslungsreichen kreationen begeistern kann.«


user scenario

Im Buch-Club bereiten sie sich auf das 10-jährige Bestehen des Clubs vor und planen einen Cocktail-Abend, an dem sie gemeinsam Getränkemischen wollen. Wie jeden Dienstag treffen sie sich im Club. Georgina kommt in den Club. Der gut aussehende Norweger Erich hatte ihr letzte Woche von dieser App erzählt. Diese hatte sie sich daraufhin direkt heruntergeladen und bereits einmal kurz durchstöbert. Heute wollen Erich und sie mithilfe der App Inspiration finden und die Getränke für den Abend nächste Woche auswählen. Nach einer kurzen Begrüßung und einem etwas zu langen Blickkontakt winkt sie Erich zu sich heran und geht mit ihm in die App.

Georgina möchte in der App Inspiration und Getränke-Ideen finden. Sie möchte konkrete Vorschläge bekommen und bei deren Zubereitung angeleitet werden. Es dürfen gerne besondere und spannende Drinks sein, die man vielleicht auch noch gar nicht kennt. Denn die Club-Mitglieder sind immer offen für Neues und lieben Spannung und das Getränkemischen soll ja auch die Haupt-Aktivität des Abends sein.

user flow

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